'Lisière' ist gemeint und bedeutet Waldrand oder -saum. Von leichter Infanterie besetzt, sind sie einmal perfekt gedeckt, schwer aus dieser Deckung zu vertreiben und haben durch ihre zerstreut agierenden Scharfschützen entscheidende Vorteile. Kann aber im weitesten Sinne auch der Rand eines Dorfes usw. bedeuten.
'Defileen' sind Engpässe wie Dorfeingänge, Schluchten, Walddurchbrüche etc.
Artillerie in der Mitte des Haupttreffens ist meist ungünstig. Sie hätte weitere Wege um schnell auf einen Flügel zu kommen oder noch schlimmer sie kommen ggfs. gar nicht mehr raus, geschweige können feuern. Kav. und Art. möglichst lange maskiert lassen um sie bei Bedarf überraschend und entscheidend einsetzen zu können.
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auch eine sehr gute Aufstellung. Gefällt mir :-) Das mit der Ari habe ich nicht bedacht, da hast du natürlich recht das sie stecken bleibt oder die Infanterie ihr ins schussfeld rennt.
Bei der Gelegenheit fällt mir auch gleich eine neue Frage ein.
Ist eine berittene Art.Batterie zu decken, die auf dem rechten Flügel einer Brigadeaufstellung (die wir gerade besprochen hatten) in etwa 2-300 Schritt entfernt auf einer sehr günstigen Erhebung steht?
Und falls ja, wo stünde dann diese Bedeckung und was für eine Abteilung würdet Ihr nehmen?
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Falls der Feind noch/oder generell über umfangreiche Kavallerie verfügt, so sollte man auch diese Batterie bedecken, da Kavallerie die 2-300 Schritt schnell überwinden kann.
Zur Bedeckung nehme man eine Escadron leichte (Husaren) und mittlere (Dragoner) Kavallerie, hinter der Erhebung aufgestellt, damit sie keinen oder wenig Schaden durch feindlichen Beschuss erfahre.
Verfügt der Feind nur über wenig oder keine Kavallerie so ist eine Bedeckung nicht von Nöten, da berittene Artillerie, so überraschend sie auffahren kann, ebenso schnell wieder Abfahren kann.
Die 2-300 Schritt sind als Distanz rechts von der eigenen Brigade gedacht, nicht vom Feind. Zum Feind dürfte die Distanz erheblich größer sein.
Es ist zu bedenken, dass es im Laufe des allgemeinen Fechtens ohne Frage feindlichen Schützen möglich ist sich unbemerkt in treffsichere Nähe der Artilleristen zu schleichen... Ist für die Bedeckung die Stellung hinter der Erhebung wirklich die beste Lösung?
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Was Herr Grenadier schreibt ist gut und möglich. Trotzdem sollte jede Batterie einige Mann in Unmittelbarer nähe haben, und zwar Exponiert. D.h. in diesem Falle weiter Rechts, ein wenig nach Vorne gezogen. Entweder ein Füsilierzug oder gar eine ganze Compagnie, welche aber dann in Zügen Vorne Rechts und Rechts stehen sollte. Musketiere sind auch möglich - Jäger wären zu schade für diese Aktion.
Nun ist eine Bedeckung einer reitenden Batterie, nach meiner Ansicht, nicht im im ersten Sinne dafür vorgesehen, einzelne feindliche Schützen zu bekämpfen, sondern die Wegnahme bzw. völlige Zerstörung dieser Batterie zu verhindern.
Eine Infanteriebedeckung zu einer fahrenden/reitenden Batterie entspricht nicht dem taktischen Ziel dieser Batterie. Da selbige durch ihre Beweglichkeit und Schnellligkeit dazu gedacht ist, überraschend ihr Feuer wirken zu lassen. Eine Infanteriebedeckung kann hierbei nicht mithalten bzw. eine Infanteriebedeckung dann aus der Feuerlinie abzuziehen, welche die Batterie unterstützen soll ist ebenso nachteilig.
Die Kavalleriebedeckung hinter der Erhebung, ist gegen feindliches Feuer geschützt und kann bei Bedarf, links oder rechts vorbei einer Bedrohung entgegenwirken. Einzelne Schützen lassen darüber hinaus, sollten sich selbige zufällig an dem Ort, wo die Batterie wirken soll, befinden und das Feuer der Batterie erheblich stören, durch einige Kartätsch-Schüsse vertreiben. Die Batterie gänzlich, wie auch jede andere, vor feindlichem Feuer in einer Bataille zu schützen, ist nicht möglich.
Um die letzte Frage nun zu beantworten möchte ich folgendes sagen:
Es ist sicher ratsam für eine ganze reitende Batterie mindestens zwei Esquadrons für die Bedeckung zu stellen. Infanterie natürlich dann, wenn keine Kavallerie zur Verfügung stünde. Die sind aber nicht hinter die Batterie zu plazieren. Zumindest auf keinen Fall in der Strichlinie der gegenerischen Artillerie, die sich jedoch meist frontal bekämpfen. Dann würde nämlich unsere Kavallerie - wie natürlich in anderen Fällen auch eine Bedeckung durch Infanterie - sich immer auch in der Ziellinie der eigenen Artillerie befinden und sich der Gefahr aussetzen Treffer zu erhalten, wenn die Geschosse über die Ari hinausgehen oder gut gezielte Rollkugel die Ari-Abteilung treffen und bei der hinter ihr stehende Infanterie auch noch Wirkung zeigen.
Deshalb wohl besser immer seitlich der Artillerie die Bedeckung positionieren. Bei unserer Darstellung sieht man anfangs mehr als häufig die Infanterie hinter der Ari. Wäre früher nie vorgekommen. Bei uns natürlich höchst unschädlich, weil die Ari nur rumst und nicht weh tut. Taktisch aber saumäßig...
Zum Punkt Tirailleurangriff auf Artillerie: kann sehr wirkungsvoll sein, wenn es richtig angefangen wird. An der Katzbach haben zwei preußischen Kompanien in Schwärmlinie eine französiche Batterie fast ohne Verluste erobert.
Der Antwort EW. Capitain möchte ich widersprechen.
Die Bedeckung der reitenden Artillerie ist Aufgabe der leichten Kavallerie, da die reitende Artillerie
a.) der allgemeinen Schlachtlinie als Reservegeschütz dient und in besonderen Fällen den Angriffen der Infanterie beigestellt wird b.) die Gefecht der Kavallerie begleiten und zu verstärken hat c.) im kleinen Kriege gebraucht zu werden
Zu a.) im einzelnen
I. theilweise in der Geschützreserve stehen, um zur Unterstützung jedes einzelnen hilfsbedürftigen Teils der Schlachtlinie gleichmäßig wirken zu können II. jeglichen Geschützmangel für den Augenblick und bis zur Ablösung durch Fuß-Artillerie ersetzen III. zu Umgehungen gebraucht werden, welche ein anhaltende rasche Bewegung erfordern IV. feindlichen Umgehungen sich a corps perdu (also blindlings und todesverachtend) entgegenwerfen V. einzelne Infanterieangriffe begleiten, wo Fußartillerie nicht so schnell folgen könnte VI. durch einen vereinten raschen Angriff die Schlacht entscheiden helfen VII. überhaupt da gebraucht werden, wo es weniger auf einen anhaltenden Geschützkampf, als vielmehr auf ausdauernde Schnelligkeit und Manövrieren ankommt (welches ich als Hauptwirkungskreis dieser Waffe ansehe)
Zu b.) im einzelnen
I. die Attacke der Kavallerie vorbereitet II. die Kavallerie bei solchen Expeditionen begleitet, wo ein hartnäckiger Widerstand des Feindes zu erwarten steht III. das ursprünglich schwache defensive Element der Kavallerie verstärkt IV. Vortheile zu behaupten hilft, welche die Kavallerie errungen hat V. die Gunst des Augenblicks fesselt, um Waffenthaten vollbringen zu helfen, welche ohne Artillerie scheitern würden
zu c.) im einzelnen
I. im Kleinen und Parteigängerkrieg Dienste leisten
Aus diesen Aufgaben ergibt sich, daß eine ständige Bedeckung durch Infanterie, entweder die Brauchsamkeit die Waffe, durch Reduzierung der Geschwindigkeit, unwirksam macht oder der Waffe nicht folgen und somit auch nicht Decken kann. Der Angriff einer Schwärmlinie auf eine Batterie reitender Artillerie, wäre nur in einer Kanonade auf Dauer möglich. Doch dürfe diese von der reitenden Artillerie nicht verlangt werden, es sein denn sie ist dazu bestimmt den Opfertod zu sterben. Das Einrücken einer Batterie reitender Artillerie, zur Unterstützung der Schlachtlinie, sollte vorzugsweise zwischen der 3ten und 4ten Compagnie des Bataillons geschehen, welches in der Flanke der Schlachtlinie steht. So kann die Batterie ihr Feuer wirken lassen und ist gleichzeitig durch die Infanterie nicht debandiert. In der Schlachtlinie ist diese Batterie ohnehin schon dem Kleingewehrfeuer ausgesetzt. Eine zusätzliche Bedeckung ist hier nicht von Nöten und würde selbiger ohne Not großen Schaden zufügen, so daß diese ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen kann.
Es ist richtig, daß eine Bedeckung grundsätzlich nicht in der Strichlinie aufgestellt werden sollte. Hierbei sehe ich jedoch die Ausnahme; die Nutzung einer Erhebung als opportun an, da auch Rollschüsse dem Teil hinter der Erhebung, nicht mehr schaden können. Eine guter Taktiker wird für die reitenden Batterie stets eine; besser zwei Escadron leichte Kavallerie zur Verfügung halten.
Ich möchte darauf hinweisen, dass für die Beantwortung der ursprünglichen Frage nicht unbedingt wissenschaftliche Grundsätze im Allgemeinen oder im Besonderen erarbeitet oder zitiert, sondern lediglich die Situation beurteilt werden sollte, ob die reitende Batterie zu bedecken sei und womit und wie. Als einfache Vorgabe galt weiter nichts als die Intuition des Brigadekommandeurs zu folgen eine reit. Batt. auf einer 'sehr günstigen', also relativ vorteilhaften Erhebung, zu plazieren; bei einer Entfernung von 2-300 Schritt rechtsab der Flanke der Brigade.
Es liegt also nach der Fragestellung auf der Hand sich für keine Bedeckung, vielleicht wegen der Nähe zur Brigade, oder doch für eine Bedeckung zu entscheiden. Und wenn ja, dann eine berittene oder eine Abteilung der Infanterie zu favorisieren.
Wo die Bedeckung nun zu stehen hat, ob neben oder hinten der Artillerie ist eine Kernfrage, die Karl von Decker in seinem bereits oben genannten Buch erörtert. Ebenso wie man als Angreifer gegen feindliche Artillerie vorgehen sollte... Wer Lust hat, kann gerne kurz anlesen was der gute Decker empfielt. Ab Seite 215 ff.
Grenadier:"Nun ist eine Bedeckung einer reitenden Batterie, nach meiner Ansicht, nicht im im ersten Sinne dafür vorgesehen, einzelne feindliche Schützen zu bekämpfen, sondern die Wegnahme bzw. völlige Zerstörung dieser Batterie zu verhindern."
Nun, einzelne Schützen (wohl meist mindestens in Zugstärke, aber zerstreut) sind sehr wohl in der Lage besonders Pferde und Offiziere der Artillerie wegzuschießen (Decker führt einige Beispiele an), so dass die Bedeckung gerade schon gegen diese ihren Sinn erfüllt.
Gren.:Eine Infanteriebedeckung zu einer fahrenden/reitenden Batterie entspricht nicht dem taktischen Ziel dieser Batterie. Da selbige durch ihre Beweglichkeit und Schnellligkeit dazu gedacht ist, überraschend ihr Feuer wirken zu lassen. Eine Infanteriebedeckung kann hierbei nicht mithalten bzw. eine Infanteriebedeckung dann aus der Feuerlinie abzuziehen, welche die Batterie unterstützen soll ist ebenso nachteilig.
Ich denke jede Bedeckung erfüllt das taktische Ziel einer beritt. Batterie, sei es Infanterie oder Kavallerie. Hauptsache die Batt. ist gedeckt und kann gesichert feuern. Es ist zu bedenken, dass die Infanterie nicht unbedingt immer der beritt. Batt. folgen muss (weder beim Aufmarsch noch beim Abmarsch). Die Inf.Abt. kann schon am Ort sein oder andererseits unter gewissen Angriffsdruck kann die Art. abfahren und die zurückbleibende Inf. Abt. wehrt sich entsprechend gegen die angreifende Waffe mit ihren bekannten Möglichkeiten.
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Wo laufen die schliessenden Uoffze beim Passieren eines Defilees nach dem Befehl: "In Reihen gesetzt! - Links um!"? Das Defilee ist gute fünf Meter breit.
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Aus dem Reglement konnte ich auf die Schnelle nichts finden, welches den exakten Standort der schließenden Uoffz. bestimmt.
Da der Befehl lautet: In Reihen gesetzt! Links um! läuft die linke Flügelrotte weiter gerade aus, die übrigen machen die Wendung und schließen sich an. In diesem Fall möchte ich kühn behaupten, daß die schließenden Uoffz. links neben dem letzten Mann ihrer Sectionen laufen.
Bei In Reihen gesetzt! Rechts um! müßten demzufolge die schließenden Uoffz. rechts neben dem letzten Mann ihrer Sectionen laufen.
Rosi und ich sind der Meinung, dass der schließende Uffz. links um macht und in seiner Position verbleibt. (d.h. der Musketier, der vor dem Uffz. lief läuft nun rechts neben ihm) Würde der Zug "Front!" machen, würde der schließende Uffz. wieder genau an seiner Position stehen.
Kommt jetzt aber darauf an, wie abmarschiert wurde. Ob in Zügen oder in Sectionen. Wenn sie in Zügen abmarschieren, dann wie oben beschrieben. Wenn In Sectionen abmarschiert wurde, dann läuft er vor der Section.