@ pico. Ich glaube das den Zuschauer die Ikea Stühle und Tische nicht stören, gern setzt er sich drauf um Gespräche zu beginnen. Auch ich habe kein kroil gegen diese Dinge, wer sie gerne mitschleppt soll es halt machen. Ich persönlich kann drauf verzichten, genau so wie auf Bierflaschenleinenkondome die ich persönlich störender finde. Auch kann ich auf die Laterne verzichten die vorm Zelt rum baumelt, doch der ein oder andere hat sie halt gern und mag es wenn er das wärmende licht vor der Wochenendlichen Wohnungstür hat. Auch schleppt der ein oder andere "Darsteller" eine Masse an Gewürzen und Koch Utensilien mit ins Biwak, das selbst Tim Melzer vor Neid erplassen würde. Doch keiner würde ihn unpassendes reenactment vorwerfen. Da er auf jeder VA ein gern gesehenes Gesicht ist und man von ihm morgens mal ein Kaffee schnorren kann. Wieder andere stecken Herzblut in ihre Uniform, das ja nichts unautentisch ist die korrekte Darstellung versuchen, aber trotzdem nicht auf den wärmenden Schlafsack und die Campingminiheizung im Zelt verzichten wollen.
Oder was ist mit den Massen an Kisten die im Biwak rumstehen? Selbst die sind in der zeit eher unwahrscheinlich gewesen. Doch trotzdem sind sie in den Biwaks zu finden. Auch wird es den Zuschauer nie stören das die Soldaten mit jeansgamaschen oder mit gummisohle rumläuft.
Der Zuschauer fotografiert lieber das was schön bunt ist und was gemütlich aussieht, als das spartanische was eher an die Leiden in den Gettos von Mexico erinnert.
Genauso wenn man sein essen aus der Tasse isst, kommt in allen Biwaks nur die frage, soll ich dir ein Teller geben. Auch sieht man immer wieder den ein oder anderen mit einen Plastikbecher vom Bierstand. Mann kann doch einfach seinen Becher hingeben und es dort rein machen lassen. Es gibt so viel was störend ist, aber man trotzdem drüber wegsieht. Es gibt nicht ein einziges Biwak was 100%ig ist. Auch keine einzige Einheit die es schafft, es komplett umzusetzen. Es geht schon bei der Kerze los die von Aldi ist oder die in Heimarbeit gebauten steckbänke. In jedem Biwak irgendeiner Truppe findest du mindestens 5 Dinge die nicht "stimmig" sind.
Der Zuschauer ist vom Stohschläfer auch sehr angetan. So ohne Zelt usw. oft genug erlebt. Leider trauen sie sich nicht ran weil die meist weit weg in ner Ecke liegen. Warum diese also nicht im Biwak in den Vordergrund rücken? Die ewige Leier 100 pro kann eh nicht jeder was modernes usw. Es ändert doch aber nichts daran den Focus vom Camping in Uniform hin zu Lager anno vor 200 Jahren zu lenken. Zumal dazu nicht alt zu viel Nötig ist. Wo ist das Problem die Ikea Möbel auf eine Seite der zeltgasse zu verlagern. Auf die vom Publikum oder Hauptweg abgewandte Seite? Ich muss doch mein Vorzelt mit Alu Stangen auf den Hauptweg stellen damit ich nichts Verpassen. Das gefehlt mir bei der Garde recht gut. Die haben eine Tolle Lagergasse von außen Tipp Topp und an der Stirnseite ihr Großraum Vordach wo sich alle drunter hocken. Mit Bierüberzieher und Ikea Stuhl. Von Hauptweg aber ein stimmiges Bild.
Da bleibt immer noch genug Raum und Platz die Zuschauer setzten zu lassen und zu sprechen.
Die neue Zeit braucht nicht mehr Titel und Pergamente, sie braucht frische Tat und Kraft.
Aber da gehst du ja schon ein Kompromiss ein. Das es nicht vom Hauptweg sichtbar ist. Sie sind trotzalledem da. Klar stört es mich genauso, das bunte Zirkuszelte immer vorne stehen müssen. Selbst wir waren in der agra an die Seite geschoben wurden, wir waren auch froh darüber, denn so konnten wir unsere Geschichte so leben wie wir wollten, ohne das aller furz Minuten uns ein Zuschauer in die Suppe gesprungen ist. Und die fünf Dinge die bei uns unhistorisch waren, war meine e-Zigarette die ich gutverstecken kann, Filterzigaretten, laterne, Lidl Kerzen und ein auslaufender stoffeimer. Aber das ist das was wir an uns selber stellen. Was wir wollen, du kannst halt niemanden deinen Willen aufzwängen. Denn es wird immer irgendwelche Argumentationen geben, die irgend etwas entschuldigen.
Ist liegt doch allen daran nach außen gut auszusehen. Natürlich sind das alles kompromise aber doch welche mit den jeder klar kommen kann vom 100 prozentigen bis zum Uniform Camper. Vor 5 Jahre hätte ich gern Ikea Scheiterhaufen gebaut aber ich bin reifer, toleranter und koprmissbereiter geworden. ;-)
Die neue Zeit braucht nicht mehr Titel und Pergamente, sie braucht frische Tat und Kraft.
Ich denke Zelte, wenn sie nicht mit Reißverschluß oder Neuzeitdinger sind, sind nicht das Hauptproblem...sondern die ganze andere Bagage, die gerne mitgeschleppt wird.
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Das stimmt schon, aber sie machen es nicht Hundertprozentig. Klar ist man froh wenn man bei schlechten Wetter(siehe Gersdorf) sie dabei hat, aber wenn man wie in Leipzig bei uns nur recht und links geschaut hat, tellte man fest das man sie ruhig zu Hause lassen hätten können. Da es genug Möglichkeiten gab eine Notunterkunft für die Nacht zu finden. @ Grenader das soll auch keine "ich such die Nadel im Heuhaufen" Fehler kritik sein. Denn wenn ich mir die Lagerfotos von euch auf der Hompage anschaue. sind die wirklich stimmig und gefällt. Dsa sieht man das man nicht 5 stunden brauch um das Auto zu beladen wenn es ins "Gefecht" geht. Und jeder Darsteller macht es irgendwie aus seiner Sicht 100%ig. Es ist halt schwer drauf zu achten, das wirklich nichts unhistorisches Rumliegt oder auf einmal auftaucht. Wie zum Beispiel die Plastiktüten von den "Fouragebeuteln" in Leipzig. Sie waren auf einmal da und lagen bei uns am Feuer. Ich will nicht wissen auf wieviel Fotos die jetzt mit drauf sind. Man registriert das "unauthentische" teilweise gar nicht mehr, bis dich jemand drauf hinweist, oder du durch Zufall drüber stolperst. Manchmal sind die Kuriositäten auch andersrum. Was dann wieder den Spaß der truppe hebt. Z.B. Ist es uns geschehen, das wir uns Baumstämme geholt haben um uns drauf zu setzen, es kam auf einmal der Satz. "wir haben schon wenig Feuerholz, da müsst ihr euch Stühle mitbringen oder habt ihr die alle vergessen?" was will man darauf wirklich antworten. es gibt genug schrott den man immer mit ins Lager schleppt, den man wirklich nicht braucht, selbst wenn ich in meinen Tornister schaue, frage ich mich ob man da auf einiges nicht verzichten kann. doch was will man machen, wenn man zu manchen Verein kommt wo mehr schilder stehen als im Zentrums Leipzig, wo eigentlich nur noch die Klingel am Zelt fehlt. Oder sie im T-shirt rumlaufen. Wenn man sie drauf aufmerksam macht, kommt immer nur. "Ihr seit früher genau so rumgelaufen und jetzt wollt ihr hier wohl den Maxen machen." Man kann es halt immer nur Versuchen die Leute zu bekehren.
Es geht nicht unbedingt darum zu bekehren. Sicher sind wir keine Heiligen. Wir müssen und sollte aber versuchen aus dem was da ist das beste zu machen. Wie du schon sagtest jeder macht es auf seine Weise 100 pro.
Die neue Zeit braucht nicht mehr Titel und Pergamente, sie braucht frische Tat und Kraft.
Picot schrieb:Wie du schon sagtest jeder macht es auf seine Weise 100 pro.
Ist es wirklich so, dass jeder 100 pro gibt. Ich bin mir da nicht so sicher. Es gibt ohne Frage Leute, die es nicht besser wissen und sich auf Hörensagen verlassen, also von Anderen annehmen, was diese für 100 pro halten. Somit vermuten jene, dass sie sich große Mühe gegeben haben und vertrauen auf das vermeintliche Wissen ihrer Ratgeber. Sie schätzen ihre Leistung als 100 pro ein. So isses manchmal, aber leider 'suboptimal'!
Andere wieder laufen aber z.B. mit ihrer gefühlt 'fufzigjährigen' Klamotte immer noch rum und tun das wider besseren Wissens. Weil ihnen schon gefühlt 'tausend'-mal ein neues Outfit ans Herz gelegt wurde. Das kann eher nicht 100 pro sein. Genauso sieht es mit anderen Ausstattungsstücken aus. Fängt bei der Brille an und hört beim Trinkfilz auf...
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Als ich im Hobby angefangen habe, hab ich mich auch auf Hören-Sagen verlassen und das war nicht so gut. Als ich dann gern bei eine rVeranstaltung in einem Museumsdorf mitmachen wollte und mir dann direkt gesagt wurde, dass ich dafür aber dringend mein Outfit ändern muss, hab ich erstmal geschluckt und konnte das nicht verstehen. Hab mich dann aber überzeugen lassen, dass das was ich bis dahin getragen habe, nichts mit der Zeit zu tun hat, die ich darstellen wollte. Leider kommt dieser Punkt nicht bei jedem. Einige Gruppen haben ein hohes Niveau und deren Neulinge haben es dann auch sehr schnell erreicht. Aber bei vielen bereits bestehenden Gruppen im HMV haben sich da bestimmte Dinge etabliert: Zelte mit Reisverschluss (so wir bei uns in der Gruppe und derjenige möchte auf dieses Zelt nicht verzichten, obwohl wir von der Gruppe noch ein ordentliches Zelt hätten!!), oder Edelstahlbecher, die man nicht wegwirft, schliesslich handelt es sich ja um sehr gut poliertes Silber (Ausrede von einem bei uns in der Gruppe!! Übrigens derselbe, der auch schon das falsche Zelt behalten will und der er eigentlich besser weiss!!). Was will man da noch sagen?? Selbst in der Gruppe - mit den Leuten die man gut kennt - ist es manchmal schwer, gewisse Standards durchzusetzen!!
Gute Veranstaltungen verderben den schlechten Geschmack!
Es ist einfach schwierig und ein Schmalergrad. Theoretisch ist die Satzung in dem Fall recht gut Formuliert es muss eben nur ein System eingeführt werden welche das konsequent überwacht und sanktioniert. Im schlimmsten Fall mit Ausschluß. Leider ist man die Leute dann zwar aus dem HMV los, hat sie im nächsten Biwak dennoch wieder vor der Nase. Möglich ist dann nur wenn der HMV die Versicherung stellt auch die Bedingungen wer teilnehmen darf und wer nicht diktiert.
Am besten wäre es schon von Anfang an nur Leute aufzunehmen die ein Standart haben.
Ganz nach dem Motto " Du hast Reißverschluss am Zelt und Synthetik oder Karnevalsuniform, fiel Spaß im Hobby aber nicht bei uns im Verband."
Die neue Zeit braucht nicht mehr Titel und Pergamente, sie braucht frische Tat und Kraft.
D´accord! Ich denke wir treten zu wenig als direkter Veranstalter auf , um Teilnehmern ihr Equipment diktieren zu können! Hier sollte jedes Mitglied eine Art Selbstverpflichtung eingehen. Ich hatte dergleichen bereits einmal vorgeschlagen. Leider wurde das mehrheitlich abgelehnt! Und, ich musste eine viel schlimmere Beobachtung machen! Und das auf VA´s, die im Namen des HMV liefen (Gersdorf zB.) . Einige militärisch perfekt ausgerüstete und operierende Truppen sind mitunter die schlimmsten Camper! Übrigens, wenn jemand Zinngeschirr braucht, Becher und Teller u.ä., kann er sich vertauenvoll an mich wenden! Wir haben bei uns in der Nähe einen Schrotthändler der hat ständig zwei große Gitterpaletten voller Zinngeschirr u.ä. herumstehen. Natürlich ist nicht immer alles vorrätig aber wenn man regelmäßig vorbeischaut....
Zitat von Frettchen im Beitrag #27 Selbst in der Gruppe - mit den Leuten die man gut kennt - ist es manchmal schwer, gewisse Standards durchzusetzen!!
Genau so ist es, man will es so genau wie möglich. Doch wenn man in der Truppe jemanden hat, der diesen weg nicht 100%ig mitgehen will. Wird es schwer. Was soll man da machen, ihn rausschmeissen? obwohl er ein sehr guter freund ist auf den man sich in anderen Dingen total verlassen kann.