Ich finde es von der Sache her toll, dass der Jens dem Klaus das Händchen hält.
Auf der anderen Seite zeugt diese eruptive Empfindlichkeit mit banalen Plattitüden und Phrasen nicht gerade von argumentativer Stärke. Es wäre sicher für das Thema dieses Freds angenehmer gewesen der Jens hätte seine Kenntnisse über den Vorpostendienst mit der entsprechenden 'konstruktiven' Energie im Sinne seiner Geschichtspflege zum Besten gegeben.
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ja du hast Recht.. ich weiß halt nicht so bescheid .. deshalb rate ich ja :-) also entschuldige , dass ich die genauen einzelnen Bezeichungen nicht auswendig lerne und aus deiner Frage geht leider nicht hervor unter welchen Umständen sich der Vorposten befindet. Ich denke halt nicht an eine Division/Brigade vor der die Avangarte marschiert aus der sich die Vorposten, Vendetten Feldwachen usw. bildet Ich denke mehr an das Streikorps (z.B. Lützower) wo eine kleinere Einheit auf sich gestellt ist und einen Vorpostendienst bildet. Dort wir bestimmt nicht in Feldwache usw. eingeteilt sondern eher in "Gruppe Müller macht Vorposten auf der Straße nach y-dorf"
und zum 2 Teil meiner Antwort aus dem gleichem genannten Buch S.487 "Obschon es in der Regel nicht der Hauptzweck der Feldwache ist so werden die selben doch in der Regel angewiesen sich zu verteidigen um den Feind aufzuhalten um dem Groß Zeit zu gewähren um ins Gewehr zu kommen."
Ich finde gut was hier so geschrieben wird. Klaus baut sich mit ein was toll ist, wie wir alle. Wir alle bekommen sachdienliche Hinweise in welchen Werk was nachzulesen ist. Wem das nicht passt der liest eben nicht mit. Jens eventuell hast du ja Ideen über was wir noch so schreiben können.
Die neue Zeit braucht nicht mehr Titel und Pergamente, sie braucht frische Tat und Kraft.
Hey Klaus. Aus dieser Sicht eines kleinen Streifkorps muss ich gestehen, dass die Situation einer Lager- oder Kantonierungssicherung ganz anders angegangen werden muss. Trotzdem bliebe das Prinzip das gleiche, meine ich. Denn die Kommandeure waren meist gelernte Offiziere und die hatten garantiert ihre Schularbeiten gemacht.
Dummerweise konnte ich Deine Gedankengrundlage nicht erkennen. Da zeigt sich natürlich wieder der Nachteil der schriftlichen Diskussion. Aug in Aug wären dann Verständnisfehler leichter zu korrigieren. Habs auch nicht bös gemeint und wollte auch nicht provozieren. Tut mir Leid.
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Ich finde deine Fragen gut. Nur wäre es schön wenn du bei deinen Ratefragen ein wenig mehr "Erklärungen" abgibts. Ich kenne mich in der Sprache von damals halt nicht aus (und viele andere bestimmt auch nicht). Deshalb rätsel ich immer rum "was meint er denn jetzt" Oder bei den örtlichen Gegebenheiten oder Truppenstärke und davon hängt vieles ab. Ich versuche immer aus allen Richtungen zu denken deshalb diskutiere ich mal aus der einen .. dann aus der anderen Richtung weil ich mich in die Situation hineinversetzen will
Als erstes möchte ich mich dafür entschuldigen das ich der Klasse in letzter Zeit etwas Fern geblieben bin, zur Zeit befindet sich der Herr Oberjäger auf Bildungs und Verstehungsreise im Buch "Beiträge zur neuen Kriegsgeschichte" und dem Buch "Die Jäger und Schützen des Preussischen Heereswesen". Da die Schreibweise in jenen Büchern nicht gerade meine Stärke sind, muss ich sie zwei bis dreimal lesen. Nun ja jetzt wird mir noch das dritte buch vor die Füße geworfen "Die Taktik"... Ich hoffe das diese Aktionen mit den ganzen Büchern hier, nicht die Taktik von meiner Nachbarin und des Herrn Lehrers sind um mich im Unterricht ruhig zu stellen.
Hallo Achim Auch ich bin von einer kleineren Abteilung ausgegangen, deshalb auch meine Erklärung. Bitte gib beim nächsten Mal die Truppenstärke mit an. Danke.
Die Inkarnation von Ritter Kalbutz wird euch ein Leben lang verfolgen. Stelle jetzt Versehrtenkompanie Ü50 auf. Das was ich schreibe ist meine Meinung,welche ich auch vertrete! Wenn sie falsch ist laß ich mich gern eines besseren belehren.Auch wenn sich die Rechtschreibung gegen mich streubt. Niemand ist perfeckt.
Leutez, ich darf Euch sagen, dass es in Grunde völlig unerheblich ist, wie stark die Abteilung ist, die von den beiden Männern gesichert wird. Ob nun hinter dem Vorpostenpunkt, in dem unsere beiden Protagonisten positioniert wurden, ein ganzes Korps oder nur ein Bataillon liegt, ob nun unsere Jungs ein einzelner Posten für eine kleine Schar sind oder Glied einer Vorpostenkette hinter der noch eine (Feld)Wache liegt oder nicht und dahinter vielleicht noch ein Soutien (stärkere Abteilung,vielleicht eine Kompanie) oder nicht, ändert nichts am Verhalten der beiden Posten.
Wie von Allen schon richtig erkannt wurde, ist die Hauptaufgabe der beiden mit ihren Augen zu schauen und mit den Ohren zu hören. Bei jeder Annäherung von Personen, seien es einheimische Bauern oder sonst wer, sogar eine eigene Patrouille, ist Meldung zu machen. Einer beobachtet weiter, der andere macht sich auf den Weg und meldet der Wache, was los ist. In der Regel möchte der Vorposten bis ca. 400 Schritt von der Wache entfernt sein. Das hängt natürlich wieder vom Gelände ab.
In unserem angeführten Fall von 5 bösen Feinden, die selber auf Erkundung aus sind, ist sofort einmal zu feuern und der andere wetzt los. Die 400 Schritt schafft ein Jungspund in rund 40 Sekunden. Der Feind wurde auch auf 400 Schritt gesehen. Hört den Schuss, genau wie die eigenen anderen Vorposten und die Wachen. Alles kann sofort besonders wachsam sein, ist also gewarnt. Der Feind merkt, dass er entdeckt ist und wird sich hüten mit 5 Gewehren auf Deuwel-komm-raus anzugreifen, zumal er nicht weiß, wo der Gegner sich versteckt hält. Also stockt er und versucht erst mal irgendwas vom Feind zu erspähen.
In der Zwischenzeit bleibt genug Zeit die Wache zum Brennpunkt zu bringen. Die Wache soll in der Regel um die 60 Mann stark sein. 40 Mann für die Vorposten in drei Ablösungen (alle 2Std. am Tage, nachts 1Std.), 20 für die Patrouillen. Eine Wache setzt in etwa für ihren zu sichernden Abschnitt 5 bis 6 Doppelposten aus (je nach Gelände mal mehr mal weniger). Also 10-12 Mann. Der Rest ruht, erholt sich, bleibt aber einsatzbereit.
Wir können also davon ausgehen, dass gute 40 Gewehre verfügbar sind zum Brennpunkt zu eilen. Das wäre rund ein Zug. Wie nun der Kommandeur der Wache gegen den Feind vorgeht, sei es ein Uoffz. oder ein Offizier, entscheiden die Umstände.
Üblicherweise, da der Vorpostendienst von der Avantgarde ausgeübt wird, befindet sich bei einem Korps mindestens eine Brigade in der Vorhut mit gemischten Waffen. Somit besteht eine Feldwache aus 40 Infanteristen und 20 Kavalleristen, die dann den Patrouillendienst ausführen und auch bedeutend schneller Meldung machen können.
Ist jetzt nur eine kleine Schar z.B. Lützower auf Streif, so sind die Vorposten bedeutend mehr gefordert und müssen noch aufmerksamer und vorsichtiger sein. Der Sicherheitsring wird zwangsläufig kleiner, aber entscheidender sein. Dass da ein Schuss als Warnsignal zur eigenen Sicherheit sowas von wichtig ist, liegt auf der Hand.
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Aber laut Gustav von Griesheim "Vorlesungen über die Taktik" (Seite 436):
"Ein wichtiger Punkt ist das Schießen der Vedetten. Die Vedetten sollen sehen und benachrichtigen. Gefecht tritt bei ihnen nur ein als ein Akt persönlicher Nothwehr wenn sie sich plötzlich angefallen sehen. Dies setzt aber entweder eine schlechte Aufstellung der Vedette oder einen Mangel an Aufmerksamkeit ihrerseits voraus also stets einen vorangegangenen Fehler. Käme im Felde das Schießen so oft vor als bei den Uebungen so würden die Feldwachen immer unterm Gewehr und im Sattel bleiben müssen. Außerdem aber hat viel Schießen der Vorpoften den Nachtheil daß es sorglos macht die Feldwachen und Soutiens gewöhnen sich daran es als eine Neckerei anzusehen und schicken bald eines Schusses wegen keine Patrouillen. Es erfolgt auch keine Meldung. Dieses alles sind gute Vorbereitungen um dem Feinde einen Ueberfall möglich zu machen. Unnöthiges Schießen muß daher auf das Strengste untersagt werden. Bei Tage muß bei den Vorposten eigentlich niemals ein Schuß fallen als wenn der Offizier der Feldwache auf die Meldung von der Annäherung des Feindes es befiehlt. Bei Nacht ist es freilich nicht ganz zu verhindern und manchmal auch nöthig um die Nebenposten zu allarmiren. Indesen muß es doch nur stattfinden wenn der Feind die Vedettenkette durchbricht oder zurückdrängt."
Unsere Vorposten wurden aber noch nicht gesehen!! Also dürften die auch nicht schiessen!!! Außer der Wachhabende Offizier hat was anderes befohlen!
Gute Veranstaltungen verderben den schlechten Geschmack!
und ein Streifkorps o.ä. will ja nicht entdeckt werden. also werden sie wenn es geht sich still verhalten und den Feind vorbeiziehen lassen oder ihn wenn es geht leise überwältigen weil eine so kleine Patrouille zu Fuß wird nicht allzuweit von der Haupteinheit entfernt sein aber es ändert nix daran.. die Antwort auf die Frage lautet
Ist es wirklich ratsam in unserem Fall nicht zu schießen? Woher weiß der Vorposten, dass der Gegner vorbei ziehen wird, in der unsicheren Hoffnung selbst nicht entdeckt zu werden? (so wie Jäger K. schrieb) Was passiert, wenn die 5 Gegner auf die Vorpostenkette zukommen wie in der Aufgabe explizit vorgegeben?
"Da sehen sie in 3-400 Schritt Entfernung eine feindliche Patrouille von ca. 5 Gewehren vorsichtig auf sie zu kommen, die wohl ihrerseits auch das Terrain erkunden wollen."
Soll man wirklich nicht warnschießen, lediglich einer soll melden, der andere versteckt sich und beobachtet? Wie weit soll man den Gegner kommen lassen? Was wäre, wenn der Feind durch oder innerhalb der Postenkette eindringt, was ohne Zweifel in der Zeit passieren könnte, in der der Melder zurückeilt. Was dann? Da kommt doch das ganze System durcheinander. Die Nebenwachen und Nebenposten wissen dann von nichts und wundern sich, wenn auf einmal innerhalb der Postenkette geschossen wird. Die werden dann zu einem ganz großen Fragezeichen ohne jegliches Wissen und Kenntnis vom Sachstand. Müssen dann gegebenenfalls völlig irritiert nach hinten und vorne aufpassen. Das ist sicher nicht der Sinn eines Vorpostens.
@Frettchen. Im 1813er Landwehrkatechismus steht, dass unbedingt ein Schuss abzugeben ist. Griesheim schrieb sein Buch in den 30er Jahren. Da könnte die Erfahrung u.U. anderes gelehrt haben oder er vertritt seine eigene spezielle Meinung zu diesem Thema. Müsste man noch mal genauer recherchieren...
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Also ich bin einfach nur davon ausgegangen, dass der Vorposten nach Reglement vorgehen muss. Des Katechismus kenn ich nicht. Ich hab mich an das andere Buch gehalten, was aber später entstanden ist. Wenn er laut Katechismus schissen soll, kann ich damit leben!! Dann seh ich ein, dass ich mal daneben gelegen habe!
Gute Veranstaltungen verderben den schlechten Geschmack!