Wenn die Kavallerie 500- 600 Schritt in Galopp anreiten würde, wären die Pferde am Gegner schon recht ausgepumpt. Wie du sicher weiß, wird eine Kavallerie-Attacke zuerst im Schritt angeritten, dann folgt in einer gewissen Distanz vor dem Feind der Trab und erst kurz vor dem auf 100 -80 Schritt startet der eigentlich Choc im Galopp. Sinn ist es die Ordnung der Linie beizubehalten, denn es gibt wie bei den Menschen schnellere und langsamere, ausdauernde und rascher ermüdende Pferde, somit wäre die Linie beim vollen Galopp dahin.
Die Beschreibung des Verhaltens der feindlichen Kav: sollte die Sache nurein wenig dramaturgisch spannender aufpeppen. Grundsätzlich ging es doch nur um die Maßnahmen und Befehle.
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Chris, um noch mal auf deinen Einwand einzugehen. Ein Batailloner kann natürlich seine Truppe dirigieren wie er will. Aber, und jetzt kommts, die Truppe müßte dieses, was Du vorgeschlagen hattest, auch beherrschen. Das heißt diese Bewegungen Deiner Aufmarschkonstruktion muß eingeübt sein, glasklar beherrscht werden, sonst verginge viel zu viel Zeit, wenn der Bataillonschef wie ein Verkehrspolizist seine Züge regeln müßte. Diese Deine sehr interessante, aber eigenwillige Variation eines Aufmarsches oder Aufstellung steht nirgends im Reglement. Geschweige die entsprechenden Befehle, die eigentlich allgemein für alle gelten sollten. Nach Deinem Vorschlag hätte dann sicher jeder Kommandeur seinen eigenen Stil, der jedes mal bei neuen Soldaten ausgiebig eindressiert werden müßte. Chaos oder? Und wir ginge dann aus Deiner Stellung des Bataillons die Formierung zur Linie oder wieder zur Marschcolonne?
Deine Aufstellung wäre unter gegebenen Umständen absolut machbar, wenn das alles Bataillone wären und keine Züge, also eine Brigade. Die könnten vielleicht mal so aufgestellt werden, allerdings vorne dann mit nur 2 Bataillonen, dahinter die vier, und die letzten zwei als Reserve.
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Durch die Dramatisierung und die Gasse die durch irgendetwas ging was man nicht al Deckung nehmen konnte, ist der Kommandeur doch etwas in Nervosität geraden. Doch bei der nächsten Frage wird er die ruhe bewahren, naja der "Soldat" bei meiner Taktik muss weniger befähigt sein, sondern nur Fähige Companiechefs und Zugführer. Wenn der Kommandant sich nicht auf die Fähigkeiten seines Offzkorps verlassen kann, dann ist er verlassen.... aber ich gebe dir recht, da die Sturheit mancher Offze auch in der damaligen zeit drauf bestehen würden, das ihr Zug jene Position im Karree haben. Und wieso sie jetzt hinten stehen obwohl sie die Front bilden müssten, würde das Chaos wahrscheinlich ausbrechen.
als ich würde sagen hier darf man nicht nach dem Reglement vorgehen.. der Befehlshaber muss nach der Meldung vorreiten und sich erst ein Bild von der Lage machen... wenn die Einheit aus dem Engpass raustritt und sich wie beschrieben entfalten will greift jede Reiterei an und hat alles zu Klump insbesondere da der Rückweg abgeschnitten ist... Offiziere sollen ja je nach Lage auch eingene Initiative ergreifen. Erstes Problem... eine Einheit würde nie durch einen Engpass in so geschlossener dichter Formierung marschieren... Ich würde hier zunächst die erste Kompanie raustreten lassen und sofort ein Karee bilden lassen Danach rückt das Karee vor oder zur Seite und die nächste Kompanie tritt im Schutz des ersten Karees raus und bildet sofort ein 2. Karee die 3. Kompanie sollte dann den Zugang schützen...(wg.evt. Rückzug) Dann Plänkler vor und die Reiterei bekämpfen...
1 Quarree aus einem Zug wäre zu klein um die Kavallerie aufzuhalten oder zu stören, Blänkler im freien Feld keine Chance, da 2 Schwadron ca. 500 Kavalleristen gegen 1 Quarree aus 1 Zug ca. 60 Mann. du musst wirklich schon das ganze Bataillon nutzen und das geschlossen, sonnst hauen sie dir das Bataillon oder Zug, Zug für Zug klein. (toller Zungenbrecher)
Aus Fehlern lernt man, und nicht nur aus Sicht des Reglements. Deshalb Gegenanzeige:
Zitat als ich würde sagen hier darf man nicht nach dem Reglement vorgehen..
Dann bräuchte keine Armee der Welt überhaupt ein Reglement. Schon die Römer hatten Regeln. Erste Frage ist dann wie ordnet man die 800 Mann eines Bataillons. Wie mach man das mit einer Brigade mit 5-6000 Soldaten? An eine Division und mehr will ich gar nicht denken... so nach dem Motto "Hey - Soldaten, macht mal da vorne den Feind weg!"?
Zitat der Befehlshaber muss nach der Meldung vorreiten und sich erst ein Bild von der Lage machen...
Das sei ihm zugestanden. Aber muß er das wirklich? Die Sachlage war vorgegeben! Es standen zwei Escadrons auf ca. 6-800 Schritt Entfernung.
Zitat wenn die Einheit aus dem Engpass raustritt und sich wie beschrieben entfalten will greift jede Reiterei an und hat alles zu Klump insbesondere da der Rückweg abgeschnitten ist...
Kann sein, muß aber nicht. War auch gar nicht Thema unseres Denkspiels. Es ging lediglich um die Entwicklung eines Bataillons aus einem Engpass. Und das möglichst nach dem Reglement. Die feindliche Kavallerie sollte nur der Fantasie helfen...
Zitat Erstes Problem... eine Einheit würde nie durch einen Engpass in so geschlossener dichter Formierung marschieren...
Ha! sage ich nur. Da hast Du noch nicht das Gefecht von Hagelberg studiert.
Zitat Ich würde hier zunächst die erste Kompanie raustreten lassen und sofort ein Karee bilden lassen Danach rückt das Karee vor oder zur Seite und die nächste Kompanie tritt im Schutz des ersten Karees raus und bildet sofort ein 2. Karee
Das zeigt nun leider am deutlichsten den Mangel an Grundkenntnissen auf. Was würde das für ein Gedränge und Geschiebe werden mit den vielen Mini-Haufen. Die kämen ja gar nicht zum Schießen...
Zitat die 3. Kompanie sollte dann den Zugang schützen...(wg.evt. Rückzug)
Gegen wen? Es war keine Rede von einer Bedrohung von hinten. Die werden vorne gebraucht!
Noch als kleines Betthupferl: Die Kompanie ist nur eine rein verwaltungstechnische Bezeichnung einer bestimmten Masse an Soldaten, genau wie das Regiment.. Taktische Einheit im Kampfe ist immer der ZUG oder das BATAILLON.
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Außerdem heißt das Fach hier Ratespass mit Reglements-Wissen. Und da sollten sich schon die Antworten mit dem Reglement befassen oder aus diesem stammen. Taktische Fragen werden in dem Fach Taktik geklärt. Aber da dürfen die Feldwebel, Weibsbilder, Oberjäger und Leutnante und Soldaten noch nicht Teilnehmen. Erst ab Hauptmann ---
Ach so falls hier jemand im Forum das fach Taktik sucht. das wird nur in der Königlich-Preussischen Militärschule in Potsdam unterrichtet, nicht hier
@Jäger K. : Sollte man nicht eher einen anderen Schluss daraus ziehen! Nämlich das alle das Reglement im Schlaf beherrschen und anwenden können müssen??!!!!!
Also wir haben ja eine Weile überlegt und das Bat. wurde schon ganz unruhig. Die feindliche Kav. hatte Zeit noch dichter heranzukommen!
Hätten wir als Bat.-Komandeur schneller reagiert und hätte alle andere Offiziere und Mannschaften das schnell umsetzen können, hätten wir kein Problem!
Gute Veranstaltungen verderben den schlechten Geschmack!
Gut ich denke das war ein echt hohes level. Bin auch der meinung im Gefecht hätten wir alle mehr oder weniger das richtige getan. Zwar auf unsere Offiziere gehört. ;-)
Die neue Zeit braucht nicht mehr Titel und Pergamente, sie braucht frische Tat und Kraft.
Ja Picot: Dann können wir nur hoffen, dass wir mehrere fähige Offiziere wie den Hauptmann haben, die uns ebenso gut geführt hätten und wir nicht der Kav. zum Fraß vorgeworfen wären.
Gute Veranstaltungen verderben den schlechten Geschmack!
nur mit Reglementswissen gewinnt man keinen Kampf ! ;-)
Taktisches Vermögen, Wissen der eigenen Stärken und Schwächen, Mut und Führungseigenschaften entscheidet über den Sieg und nicht irgend ein Buch wo Theoretische Hinweise drinn stehen
Interessanter, aber meiner Meinung nach schwach reflektierter Standpunkt! Denke aber mit Reglementwissen gewinnt man zumindest ganz sicher eher als ohne!
Woher kommt 'taktisches Vermögen"? Woher weiß ein Offizier von seinen 'Stärken und Schwächen''? Wodurch erkennt man 'Führungsqualität', die sich logischerweise nur durch Erfolg zeigen kann? Was fördert Erfolg?
Ich behaupte mal ganz locker in erster Linie eine vorzügliche Ausbildung. Dazu gehört natürlich konsequenterweise auch das Reglement. Bestätigt werden das erlernten Wissen und dessen Qualität nur durch Übungen und Erfahrungen. Ohne theoretische Ausbildung kein taktisches Vermögen. Ohne Schulung keine Erkenntnisse, kein Wissen. Ohne Übung keine Erfahrung.
Wofür gab es die sogenannten Offiziers-Schulen, wofür gibt es sie heute noch? (Wofür bräuchte man das heutige Bundeswehr-Reglement eigentlich?) Wofür gibt es überhaupt Schulen?
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Kein Hurra oder Horido kann all das ersetzen,was in den Zeilen des Buches über Erkenntnis der Fähigkeiten und der Erfahrung steht.Nur mit Reglementwissen wird gewonnen;womit sonst ?! Gepaart mit dem taktischen Vermögen,Wissen über die eigenen Stärken und der Schwächen,Mut und (vorallem) Führungseigenschaften,das Durchsetzen der milit.Ordnung und Bewegung zeichnen einen Militär aus.Egal welche Charge. Dieses Buch ist nicht nur theoret. Hinweis,es ist die Bibel,das Gesetzbuch des Militärs.In der Beherrschung all dessen,was was dieses Buch verkündet,glänzt der Offizier. Im Übrigen gilt das nicht nur bei Preußens.
--- oder man setzt sich in Großzelte und diskutiert am Morgen,welche Marmelade die bessere ist.
Nur wenn man kein Reglement Beherrscht und es nicht einübt, macht jeder Soldat was er will, und da kann man auch keine Taktiken einsetzten, den wie will man seine eigene Taktik mit eigenen Truppen hinbekommen ohne irgendwelche Einstudierte dinge. Der Befehl lautet bei dir also ohne Reglement Geht mal da rüber und bekämpft den Feind als Linie. Kommt als Antwort "was ist eine Linie?" misst da kommt Kavallerie. Macht mal ein Viereck. und schon schießen die ersten weil sie Angst haben. die Antwort auf das Viereck wird sein. "ein Quadrat, ein Rechteck oder eher ein Trapez?, und aus wie viel reihen soll das Viereck bestehen?" und wer soll wo in dem Viereck stehen? Dann sagst du na der erste Zug vorne, der zweite links...!!! kommt als Antwort, Was ist ein Zug? weil gibt ja kein Reglement. also bleibt dir nur übrig alle sinnlos auf den Feind zu schießen. Nach zehn Minuten ist über die Hälfte Lehrgeschossen, 5 Mann haben sich selbst erschossen weil sie das Gewehr Falschrum gehalten haben, Drei Mann beschweren sich das ihr Gewehr kaputt ist, weil es kein Krach macht. Auf die frage "habt ihr geladen?" werden sie antworten "was ist Laden" du erklärst es ihnen wie man lädt.. der Schuss ist raus und zwei komm wieder an, die geht jetzt aber wirklich nicht.. da fragst du habt ihr geladen? als Antwort "na vorhin mit ihnen, ach so die muss ich jedes mal laden. Der eine denkt sich, wenn ich alles mit einmal rein stopfe, brauche ich nicht mehr nachladen, sind die andern doof, ist doch wie bei mein Kartoffeln, tue ich eine Einbutteln, bekomme ich ganz viele" durch seine Tolle Idee Sprengt er sich und vier Mann um sich ins nächste Lazarett.. Das Ergebnis der Schlacht. Deine Fahne ist in Feindlicher Hand, 5 deiner Offiziere sind Tot, Weil die Offiziere und der Fahnträger dachten. Wir sehen so schön aus wir müssen ganz vorne stehen. ( gibt ja keine Regel wo sie stehen sollen) und so weiter und so weiter
Ja ohne Üben und Reglement geht es nicht.... ich meinte das aber mehr in die Richtung das der Befehlshabende Offizier nicht nur streng nach danach vorgehen muss sondern auch je nach Situation selbstständig entscheidet... Deshalb gibt es ja Manöver.. da erkennt man Stärken und Schwächen usw.